Die Stadtbahnwagen B der Köln-Bonner-Eisenbahnen

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Christoph L
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Die Stadtbahnwagen B der Köln-Bonner-Eisenbahnen

Beitrag von Christoph L »

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) haben nach Erprobung der beiden Prototypen (Wagen-Nr. 2001 + 2002) im Jahr 1974 eine erste Serie von 40 Fahrzeugen bestellt, die im Zeitraum zwischen März 1976 und April 1977 als Serie 2000 ausgeliefert wurde. Die Fahrzeuge sollten im Anschluss an die Prototypen die Wagennummern 2003 bis 2042 erhalten.

1975 wurden durch die KVB aufgrund der günstigen Konditionen in Folge einer gemeinsamen Bestellung mit anderen Betrieben (u. a. Bonn und Essen) zwölf weitere Fahrzeuge bestellt. Zeitgleich wurde bei den Köln-Bonner-Eisenbahnen entschieden, die Versicherungsentschädigungen für die im August 1975 verbrannten Eisenbahnfahrzeuge (u. a. waren zwei Doppelsilberpfeile betroffen) zum Kauf von vier Stadtbahnwagen B zu nutzen. Nach einem weiteren Fahrzeugbrand Anfang 1976 konnte dann noch ein fünftes Fahrzeug bestellt werden. Da bei dem geplanten Stadtbahnbetrieb auf der Linie 16 keine eigenen Zugleistungen der KBE vorgesehen waren, sollten die KBE-Stadtbahnwagen in den Fahrzeugpark der KVB eingestellt werden und mit diesen baugleich sein.

Noch während der Auslieferung der ersten 40 Stadtbahnwagen B für die KVB wurde im September 1976 entschieden, die ausstehenden 17 Fahrzeuge (12 Fahrzeuge der KVB sowie die fünf durch die KBE bestellten Fahrzeuge) Verkehr mit einem Mittelteil und einem zusätzlichen Laufdrehgestell als Achtachser mit einer Wagenkastenlänge von 36,90 m zu erweitern, um diese im innerstädtischen Verkehr in Köln als Einzelwagen einsetzen zu können. Um das zusätzliche Wagengewicht der achtachsigen Stadtbahnwagen von ca. 7 Tonnen elektrisch abbremsen zu können, wurde die Getriebeübersetzung der Fahrzeuge auf Vorschlag der Fa. Siemens von ursprünglich 1: 4,455 auf 1: 5,11 geändert und dadurch die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt.
Die KBE sollte aber für den städteverbindenden Verkehr zwischen Köln und Bonn weiterhin sechsachsige Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erhalten. Daher wurden die fünf Fahrzeuge für die KBE in der ersten Jahreshälfte 1977 aus der Lieferung der ersten 40 Fahrzeuge für die KVB entnommen. Das letzte Fahrzeug für die KVB erhielt demnach die Wagennummer 2037; die folgenden fünf Fahrzeuge für die KBE schließlich die Nummern 2095 – 2099.

Da die geplanten achtachsigen Fahrzeuge weder dem mit der Landesregierung abgestimmten Lastenheft noch den Förderrichtlinien für den Stadtbahnwagen B entsprachen, wurden die letzten 17 Fahrzeuge im Zeitraum von Mitte 1977 bis Anfang 1978 dann doch als Sechsachser ausgeliefert. Die geänderte Getriebeübersetzung für 80 km/h wurde aber beibehalten. Diese Fahrzeuge erhielten die Wagennummern 2038 bis 2054.

Für die Umstellung der Vorgebirgsbahn auf Stadtbahnbetrieb wurden durch die seit 1978 bestehende Verwaltungsgemeinschaft KVB/KBE weitere 30 Stadtbahnwagen als Serie 2100 bestellt, die zwischen Mai 1984 und Juli 1985 ausgeliefert wurden. Die 22 Fahrzeuge für die KVB finanzierte die Stadt Köln. Die acht Fahrzeuge für die KBE wurden von den vier Gesellschaftern der KBE finanziert (Stadt Köln, Stadt Bonn, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis).

Der Fahrzeuganteil (8 Fahrzeuge der Serie 2100) der KBE für die Linie 18 ergab sich aus dem Streckenanteil zwischen den Stadtgrenzen Köln und Bonn (24 km). Auf der Linie 16 betrug der Streckenanteil der KBE zwischen den Stadtgrenzen Köln und Bonn dagegen nur 10 km, was einem Fahrzeuganteil von knapp sechs Fahrzeuge entsprach; die KBE konnte jedoch Ende der 1970er-Jahre nur fünf eigene Fahrzeuge der Serie 2000 finanzieren.
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